He gaves a much more accurate version of what happened during 1915 which was depicted as genocide by Dashnak Armenians to demonize Turks and thereby ensure they must face a great deal of discrimination abroad.
Anyway enjoy and let the truth be told.
Deutsche Allgemeine Zeitung, Nr. 342, 24.07.1921
Beiblatt, Morgen-Ausgabe
Ein Zeugnis für Talaat Pascha
von Generalleutnant a. D. Bronsart v. Schellendorf
ehemaligen Chef des Generalstabes des türkischen Feldheeres,
zuletzt Kommandeur des Königl. preuß. Inf.-Div.
Im Prozeß Teilirian werden Zeugen vernommen, die entweder nichts zur Sache aussagen konnten, oder die die zu bezeugenden Geschichten nur "gehört" haben; Augenzeugen, die die Wahrheit gesehen haben, sind nicht vorgeladen worden. Warum hat man die deutschen Offiziere, die zur Zeit der Armeniergreuel auf dem Schauplatz dieser im Prozeß eine so entscheidende Rolle spielenden Begebenheiten dienstlich tätig waren, nicht vernommen?
Sie waren dem Gericht namhaft gemacht, hatten teilweise schon von Gericht die Aufforderung bekommen, sich als Zeugen bereit zu halten, und sind dann schließlich nicht berufen worden. Ich hole darum auf diesen Wege noch nachträglich die ohne meine Schuld versäumte Zeugenflicht nach, um der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen
Daß dies so spät geschieht, liegt daran, daß ich mir das Material erst nach und nach beschaffen konnte.
Um die dem ermordeten Großwesir zur Last gelegten Armeniergreuel zu verstehen, ist es nötig, einen kurzen Rückblick zu tun.
Armeniergreuel sind uralt! Sie geschahen immer wieder, seit Armenier und Kurden im Grenzgebiet Rußlands, Persiens und der Türkei dicht beieinander wohnen.
Der Kurde ist Nomade und Viehbesitzer, der Armenier Ackerbauer, Handwerker oder Händler. Der Kurde hat keine Schulbildung, kennt Geld und Geldeswert nicht genau und weiß, daß Zinsennehmen durch den Koran verboten ist. Der Armenier nutzt als Händler die Unerfahrenheit des Kurden skrupellos aus und übervorteilt ihn. Der Kurde fühlt sich betrogen, rächt sich an dem Wucherer und - die "Armeniergreuel" sind fertig! Es muß ausdrücklich betont werden, daß Gegensätze in der Religion dabei niemals mitspielten.
Der uralte Zwist bekam neue Nahrung, als die Armenier während des großen Krieges einen gefährlichen Aufstand in den östlichen Grenzprevinzen der Türkei unternahmen; ein besonderer Grund dazu lag nicht vor, den die von den "Mächten" der Türkei auferlegten Reformen begannen gerade zu wirken. Die Armenier hatten Sitz und Stimme in dem neuen Parlament, stellten sogar zeitweise den Minister des Auswärtigen. Sie hatten die gleichen sozialen und politischen Rechte wie die übrigen Völker des Staates. Die Ruhe in ihrem Lande wurde durch die von den französischen General Baumann ausgebildete Gendarmerie aufrecht erhalten.
Der Aufstand war von langer Hand vorbereitet, wie die zahlreichen Funde an gedruckten Aufrufen, aufhetzenden Broschüren, Waffen, Munition, Sprengstoffen usw. in allen von Armeniern bewohnten Gegenden beweisen; er war sicher von Rußland angestiftet, unterstützt und bezahlt. Eine armenische Verschwörung in Konstantinopel, die sich gegen hohe Staatsbeamte und Offiziere richtete, wurde rechtzeitig entdeckt.
Da sich alle waffenfähigen Mohammedaner beim türkischen Herren befanden, war es den Armeniern leicht, unter der wehrlosen Bevölkerung eine entsetzliche Metzelei anzurichten, den sie beschränkten sich nicht etwa darauf, rein militärisch gegen die Flanke und gegen den Rücken der in der Front durch die Russen gebundenen türkischen Ostarmee zu wirken, sonder sie rotteten die muselmanische Bevölkerung in jenen Gegenden einfach aus. Sie begingen dabei Grausamkeiten, von denen ich als Augenzeuge wahrheitsgemäß bezeuge, daß sie schlimmer waren, als die den Türken später vorgeworfenen Armeniergreuel.
Zunächst griff die Ostarmee ein, um ihre Verbindungen mit dem Hinterlande aufrecht zu erhalten; da sie aber alle Kräfte in der Front gegen die russische Überlegenheit brauchte, auch der Aufstand immer weiter, sogar in entfernteren Gegenden des türkischen Reiches, um sich griff, wurde die Gendarmerie zur Dämpfung des Aufstandes herangezogen. Sie unterstand, wie in jedem geordneten Staate, dem Ministerium des Inneren. Der Minister des Inneren war Talaat, und er mußte als solcher die nötigen Anweisungen geben. Eile tat not, den die Armee war in ihren sehr empfindlichen rückwärtigen Verbindungen schwer bedroht, und die muselmanische Bevölkerung flüchtete zu Tausenden in Verzweiflung vor den Greueltaten der Armenier. In dieser kritischen Lage faßte das Gesamtministerium den schweren Entschluß, die Armenier für staatsgefährlich zu erklären und sie zunächst aus den Grenzgebieten zu entfernen. Sie sollten in eine vom Krieg unberührte, dünn besiedelte aber fruchtbare Gegend überführt werden, nach Nord-Mesopotamien. Der Minister des Inneren und die ihm unterstehende, von dem französischen General Baumann für ihren Beruf besonders ausgebildete Gendarmerie hatten lediglich diesen Entschluß auszuführen.
Talaat war kein unzurechnungsfähiger, rachsüchtiger Mörder, sondern ein weitblickender Staatsmann. Er sah in den Armeniern die zwar jetzt von den Russen und den russisch-armenieschen Glaubensgenossen aufgehetzten, aber in ruhiger Zeiten doch sehr nützlichen Mitbürger, und hoffe, daß es ihnen, entfernt von russischen Einflüssen und kurdischen Streitereien, in den neuen fruchtbaren Wohnsitzen gelingen würde, diese zukunftsreiche Gegend durch durch Ihren Feliß und ihre Intelligenz zu höher Blüte zu bringen.
Talaat sah ferner voraus, daß die Ententepresse die Ausweisung der Armenier dazu benutzen würde, eine scheinheilige Propaganda gegen die "Christenverfolgungen" der Türken in Szene zu setzen und hätte schon deshalb gern jede Härte vermieden. Er hat Recht behalten! Die Propaganda setzte ein und hatte tatsächlich den Erfolg, daß überall im Auslande diese unglaubliche Dummheit geglaubt wurde. Christenverfolgung! Man bedenke; just in einem Lande, daß mit christlichen Großmächten eng verbündet, eine große Zahl christlicher Offiziere und Soldaten in seinem Heere als Mitkämpfer hatte.
Ich komme nun zur Ausführung des Planes der armenischen Umsiedelung. In einem Lande von der Ausdehnung des türkischen Reiches, daß aber so mangelhafte Verbindungen hat, befinden sich die Provinzen in einer mehr oder weniger großen Unabhängigkeit von der Zentralstelle. Die Gouverneure (Walis) haben mehr Gerechtsame als z.B. unsere Oberpräsidenten. Hierauf fußend, nehmen sie für sich in Abspruch, die Verhältnisse an Ort und Stelle oft richtiger beurteilen zu können als dies in Konstantinopel möglich war. Befehle des Ministeriums wurden daher gelegentlich anders ausgeführt, wie beabsichtigt. So ging es auf der Beamtenstufenleiter nach unten weiter, wo in vielen Fällen die Einsicht fehlte.
Die ungewöhnlich schwierige Aufgabe, außer vielen Tausenden von muselmanischen Flüchtlingen auch ebenso viele Armenier auf die richtigen Marschstraßen zu leiten, Sie zu ernähren und unterzubringen, überstieg die Kräfte der wenigen vorhandenen und noch dazu ungeschulten Beamten. Hier griff Talaat mit größter Tatkraft und allen Mitteln ein. Die von ihm erlassenen zweckmäßigen Anweisungen an die Walis und an die Gendarmerie müssen noch vorhanden sein. Zahlreiche Schreiben des Ministeriums des Innern an das Kriegsministerium, die mir durch meine Dienststellung bekannt wurden, verlangten dringend Hilfe von der Armee; sie wurde gewährt, soweit die Kriegslage es zuließ: Nahrungs- und Beförderungsmittel, Unterkunftsräume, Ärzte und Arzneimittel wurden zur Verfügung gestellt, obwohl die Armee selbst empfindlichen Mangel litt. Leider sind trotz aller Mühe, ihr los zu erleichtern, Tausende von muselmanischen Flüchtlingen und armenischen Ausgesiedelten den Anstrengungen der Märsche erlegen.
Hier liegt die Fragenahe, ob man solche Zustände nicht hätte voraussehen und die Umsiedelung unterlassen können. Abgesehen davon, daß die türkischen Flüchtlinge in ihrer berechtigten Angst vor den armenischen Schandtaten sich einfach nicht hätten aufhalten lassen, muß auch die Staatsnotwendigkeit der armenischen Abwanderung aus den Aufruhrgebieten bejaht werden! Die Folgen mußte man auf sich nehmen!
Nehmen wir einmal unsere jetzigen Zustände in Deutschland. Wenn ein Ministerium sich fände und die Macht hätte, anzuordnen: "Alle polnischen Aufrührer werden aus Oberschlesien entfernt und in Gefangenenlager gebracht!" oder: "Alle gewalttätigen Kommunisten werden eingeschifft und an den Küsten Sowjet-Rußlands ausgebootet!", würde nicht ein Beifallssturm durch ganz Deutschland brausen? --
Vielleicht legen sich die Richter im Teilirian-Prozeß solche Fragen nachträglich vor. - - - Sie werden dann zu der harten Maßnahme der Armenier-Aussiedelung einen neuen Standpunkt gewinnen!
Talaat hat sich der militärischen Forderung, an der Mittelmeerküste alle Griechen ausweisen zu lassen, widersetzt, denn dort wurde "nur Spionage" getrieben. Ein gefährlicher Aufruhr, wie in Armenien, erfolgte nicht, obwohl der Gedanke dazu nahe lag. Talaat war ein Staatsmann, aber kein Mörder!
Nun aber die Greuel, die absichtlich an den Armeniern begangen worden sind. Sie sind so vielfach bezeugt, daß an der Tatsache nicht zu zweifeln ist.
Ich beginne mit den Kurden. Selbstverständlich benutzte dieser Volksstamm die seltene, vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit, die verhaßten Armenier, die noch dazu solche Schleußlichkeiten gegen Mohammedaner begangen hatten, bei ihrem Durchmarsch ausplündern und gegebenenfalls totzuschlagen. Der Leidenszug der Armenier Führte viele Tage und Wochen lang durch Kurdistan! Es gab keinen anderen Weg nach Mesopotamien.
Über das Verhalten der den armenischen Scharen Truppenweise beigegebenen türkischen Gendarmen Lauten die Urteile verschieden, An manchen Stellen Haben sie ihre Schützlinge gegen kurdische Banden tapfer verteidigt: an anderen Orten sollen sie geflohen sein. Es Wird ihnen auch vorgeworfen, mit den Kurden gemeinsame Sache gemacht, oder auch allein die Armenier ausgeraubt und getötet zu haben; der Beweis, daß sie hierbei auf höheren Befehl gehandelt hätten, ist nicht erbracht worden. Talaat kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden; die Ereignisse spielten sich 2000 km von ihm entfernt ab, und die Gendarmerie hatte, wie bereits erwähnt, bis zum Ausbruch des Krieges eine lediglich französische Ausbildung erhalten.
Es kann auch nicht geleugnet werden, daß türkische Offiziere sich an Armeniern bereichert und vergriffen haben, wo aber eine derartige Handlungsweise zur Kenntnis der Vorgesetzten kam, wurde sofort scharf eingegriffen. So ließ Wehib Pascha, Oberbefehlshaber der türkischen Ostarmee, zwei Offiziere aus solchem Grunde kriegsgerichtlich erschießen; Enver Pascha bestrafte den Gouverneur von Aleppo, einen türkischen General, der sich auf Kosten der Armenier bereichert hatte, mit sofortiger Dienstentlassung und langer Freiheitsstrafe. Ich denke, diese Beispiele genügen, um zu beweisen, daß man die Armeniergreuel nicht wollte! Aber es war Krieg, und die Sitten waren verwildert. Ich erinnere an die Grausamkeiten, die Franzosen an unseren Verwundeten und Gefangenen verübt haben. Hat das Ausland endlich diese Schandtaten erfahren?
Außer dem ermordeten Großwesir ist, wie ich gehört habe, auch Enver Pascha vor dem deutschen Gericht angegriffen worden. Enver liebt sein Vaterland glühend; er ist ein ehrenhafter Soldat von großer Begabung und beispielloser Tapferkeit, deren Augenzeuge ich wiederholt war. Seiner Tatkraft allein ist die Neuschaffung des türkischen Feldheeres zu danken, das, von seinem Geist erfühlt, jahrelang gegen eine erdrückende über macht kämpfe und heute noch für die Heimat kämpft! Kein deutscher Offizier ist berufener, über ihn und seinen Freund Talaat Pascha zu urteilen, wie ich, der ich von 1914 bis Ende 1917 als Chef des Generalstabes des türkischen Feldheeres in den engsten Beziehungen zu diesen beiden Männern stand.
Talaat Pascha ist ein Opfer seiner Vaterlandsliebe geworden! Möge es Enver Pascha gelingen, wenn seine Zeit gekommen ist, seiner Vaterland zu neuer Größe zu erheben! Daß diese beiden Männer mir in schwerer Zeit ihr volles Vertrauen, ich darf sagen, ihre Freundschaft, geschenkt haben, ist eine stolze Erinnerung für mich.
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